Den Auftakt der Ausflüge, die jeweils samstags für die im Internat verbleibenden Schüler angeboten werden, bildete zum diesjährigen Schuljahresbeginn am 15. September eine Krimiführung durch Weinheims Altstadt.

Kostümiert im Stil der Jahrhundertwende, führte Kommissar Matteis seine Begleiter zielsicher entlang der heißen Spur durch enge Gassen, vorbei an altehrwürdigen Fachwerkhäusern und quer durch den weitläufigen Schlosspark, um einen mysteriösen Mord im Gerberbachviertel aufzudecken. Dazu benötigte er die Hilfe all seiner Begleiter, indem er sie in die Rollen jener Personen schlüpfen ließ, die in irgendeiner Weise mit diesem blutigen Vorfall in Verbindung gebracht werden konnten.

So wurden die Verdächtigen, die Beschuldigten wie auch zahlreiche Zeugen eingehend vernommen. Eine jeweils individuelle Rollenkarte mit entsprechenden Informationen half hier für einen straffen Verlauf der Verhöre. Am Tatort, nämlich unten am Gerberbach, traf man zur großen Überraschung aller unvermittelt auf einen waschechten und bedächtig seine Pfeife schmauchenden Detektiv, der zur Unterstützung der örtlichen Polizeikräfte direkt von Scotland Yard angefordert worden war. Mit seinen „brilliant eyes“ und seiner „brilliant nose“, auf deren Zuverlässigkeit er mehrfach hinwies, entdeckte selbiger natürlich sofort höchst verdächtige „fingerprints“ auf der noch blutigen Tatwaffe und verschiedene „footprints in the sand“.

Dank der „brilliant ideas“ der beiden Kriminalisten und ihrer „modernsten Polizeimethoden“, doch vor allem aufgrund der bemerkenswerten Kombinierfähigkeit einiger mittlerweile wieder rehabilitierter Personen, gelang schließlich die Aufklärung der Bluttat. Und wer hätte es gedacht: Den infamen Mord hatte das eifersüchtige adelige Fräulein von Katzenelnbogen begangen.

Die neun Schüler ließen sich auf diesen interaktiven Kriminalfall ein und hatte besonderen Spaß am eigens aus Great Britain angereisten Sherlock Holmes, der in seiner abgewetzten Ledertasche allerlei belastendes Material, Dokumente und Indizien mit sich führte. Viel Wissenswertes rund um das Leben im Gerberbachviertel zur Zeit der Jahrhundertwende mischte sich auf dem 90-minütigen Gang durch die spätsommerliche Weinheimer Altstadt, von deren blauem Himmel auch die Sonne über das Krimi-Spektakel aus der Vergangenheit lachte und mit ihren Strahlen half, Licht in eine mysteriöse Gewalttat aus früheren Tagen der Weinheimer Stadtgeschichte zu bringen.

(Steffi Gottschalk und Sabine Kaiser)