Erlebnispädagogik Vogesen

Es war wieder einmal soweit, für die Schüler und Schülerinnen der Klassenstufe 10. Sie machten sich zu einer Orientierungswanderung in die Vogesen auf, um ihre Durch-haltefähigkeit, ihr Kommunikationsvermögen, ihren Teamgeist und ihre Motivation unter Beweis zu stellen!Am ersten Tag standen Kartenkunde, Planung der Wanderung, Umgang mit Kompass und GPS, sowie eine zweistündige Testwanderung mit Rucksack auf dem Programm! Danach hatten alle die Wanderung mit der richtigen Herausforderung für sich gefunden. Nach einer Nacht in rustikalen Chalets und weichen Betten, und mehr oder minder genügend Schlaf, ging es in den vier verschiedenen Wandergruppen endlich los!

Gruppe Challenge 1 

Der Outdoorexperte Nils, Frau Pleger, 9 Zehntklässler: Paul, Sören, Philip, Kim, Raphael, Sören, Alexander, Fabian und Maximilian + 1 Gitarre bildeten die Challenge -Gruppe I . Nachdem sie am ersten Tag erfahren hat, was es bedeutet, 700Höhenmeter in kurzer Zeit zurückzulegen, war die Planung für die nächsten 2 Tage einfach. Die Gruppe fand schnell ihre Regeln:

Wir motivieren uns nur positiv. Wenn jemanden die Kräfte verlassen, übernehmen andere sein Gepäck. Die Schnelleren warten auf die Langsamere

Es lief alles reibungslos, am ersten Tag musste zwar immer wieder ausführlich besprochen werden, welcher Weg der richtige sei, aber Paul konnte die anderen stets von „seinem“ Pfad überzeugen. Und dieser erwies sich als der richtige. Die Jungs - im Großen und Ganzen körperlich fit – vergaßen Blasen oder brennende Fußsohlen nach ein paar Kilometern. 

Ein Höhepunkt für Raphael war ein Bad im kalten Stausee. Die Boxershorts blieb an. 
Die 2. Nacht in der Auberge Breitsouze war ok, die Matratzen nicht die neusten (Milbenalarm), im Bad fand sich Schimmel und es gab nur ein Matratzenlager für alle (Schnarchalarm), über dem Raum schwebte in kürzester Zeit der Duft getragener Socken, aber das Essen war gut und die Jungen gute Gäste. Ein traumhafter Sonnenuntergang rundete den Tag ab.

Der nächste Morgen begann frisch, trotzdem wollte Sören in Short und T-Shirt los. Aber da hatte er nicht mit der Gruppe gerechnet, einstimmig wurde beschlossen, er müsse sich einen Pullover anziehen. Überrascht über so viel Besorgnis tat er wie ihm befohlen. 

Die Gruppe traf auf eine idyllische Kuhwiese mit Elektozaun. Der musste ausprobiert werden. Den letzten in der Kette traf der Schlag, aber egal, das musste wiederholt werden. Mittags brannte die Sonne auf uns nieder, Alex spielte auf der Gitarre Songs von Cluso. Entspannung war angesagt. Das Erreichen des schönen Naturfreundehauses Schnepfenried stellte kein Problem dar, viele hätten noch weiter wandern können.

Ein großes Lob an die Jungs. Sie waren unkompliziert, kameradschaftlich, es gab keine Cliquenbildung. Auch das Rauchen wurde weniger, 5 Raucherpausen wurden nicht gebraucht, denn ohne Rauch in der Lunge wandert es sich besser und man(n) wollte doch mithalten.

Ich wünsche den Jungen, dass sie rund um die Realschulprüfung genauso im Team vorgehen und Durchhaltevermögen zeigen.

Challenge-Gruppe 2 

Es war auf den ersten Blick eine recht homogene Gruppe, die sich da Dienstag Morgen Richtung Rotenbrunnenhütte auf den Weg machte: alles Mädels, acht an der Zahl, und zwei weibliche Betreuerinnen. Der Proviant war rasch verstaut, aber ebenso rasch ging es schon bergauf. Dabei lastete der Rucksack schwer auf manch zarten Mädchenschultern. Das Wetter war ganz einfach himmlisch, die Herausforderung jedoch sehr irdisch: Bald stellte sich heraus, dass es weniger galt, die Höhenmeter zu überwinden, sondern vielmehr sich selbst, die eigene Müdigkeit oder Unlust, für manche die Fremdartigkeit des Situation. Während die Mehrzahl gut damit zurecht kam und aus der ungewohnten Situation das Beste machte, ließen andere immer wieder den Mut und auch den Rucksack sinken. Nach endlosen Diskussionen und Hilfsangeboten ging es dann zwar immer wieder ein paar Meter weiter, aber eines unserer Mädchen erkannte sehr richtig: „Das hier ist mindestens eine High Adventure Group - aber undercover!“

Davon abgesehen lief es prima: Wir hatten eine erfahrene Pfadfinderin in unseren Reihen, die uns zusammen mit den anderen engagierten Kartenleserinnen und der GPS-Spezialistin problemlos den Weg wies. Nur ein einziges Mal haben wir uns für fünf Minuten verlaufen. Lag es daran, dass wir Frauen waren und keine potentiellen Machos mit dabei hatten ? Es gab jedenfalls kein Platzhirschgebaren, kein „Ich-hab-Recht“-Getue, sondern eine konstruktive gemeinsame Wegsuche.

Am späten Nachmittag dann endlich die Rotenbrunnenhütte! Einfach in der Sonne sitzen, etwas Kaltes trinken und den Kuhglocken zuhören. Auf der anderen Seite des großen Talkessels war nun wohl gerade die Adventure group. Wir riefen ganz laut zu ihnen hinüber – ob sie es wohl gehört haben?

Kurz nach dem Abendessen, bei dem es zur Freude aller kein Sauerkraut gab, sanken die meisten von uns in die Betten.

Am Mittwoch hatten wir eine traumhafte Wanderung am Kamm entlang ohne viele Höhenmeter, aber mit wundervoller Sicht auf die herbstlich gefärbten Täler. Allerdings war es eine Gratwanderung im doppelten Sinne: Unseren drei nörgelnden Mitwanderinnen wäre es fast gelungen, uns die Stimmung zu verderben. Nachdem diese dann aber abgeholt worden waren, gönnte sich der tapfere Kern der „High Adventure Group undercover“ gegen Ende der Wanderung noch auf der „Ferme-Auberge de Hahnenkamp“ in der Abendsonne eine leckere Vesper. Die letzten Kilometer bis nach Schnepfenried lief es dann wie von selbst.
Es war sehr nett mit euch, Mädels!

Adventure Gruppe

Die Adventure Gruppe hatte sich gesucht und gefunden. 10 Schüler, Nadine und Frau Riese. Von vorne herein eine Gruppe die sich von Anfang an gut abgesprochen hatte und jeder stand dem anderen zur Seite. Bei sonnigem Wetter zogen wir los, traumhaft.

Mit flottem Schritt, jeder Menge Motivation und Gepäck trotzten wir dem steilen Weg. Es ging für uns am ersten Tag hoch hinaus. Bis auf 1350 Höhenmeter, vorbei an Eindrucksvollen Aussichten, vorbei an Seen und über einen Geröllhang.

Unser Navigator Matthias hatte alles bestens im Griff und so sangen wir einige Lobeshymnen auf ihn. Gegen 18 Uhr erreichten wir dann unser Nachtlager, jetzt wurde uns bewusst, das wird ganz schön kalt heute Nacht.

Biwaks aufbauen, Nachtlager herrichten und Feure machen. Feuer machen ? Gar nicht so einfach wenn das Holz durch die Dämmerung schon feucht geworden ist. Nach einigen Anläufen hatten wir es dann doch noch geschafft und konnten uns dann mit Würstchen und heißer Suppe stärken. Nach diesem langen und anstrengendem Tag, schliefen wir dann schnell und gut in unseren Schlafsäcken ein.

Durch Vogelgezwitscher, Sonnenaufgang und einer Kuhherde geweckt zu werden ist dann doch mal was anderes ! Frühstücken, packen, aufräumen und weiter geht’s!

Sonnenschein begleitete uns auf unserem Weg zum Naturfreunde Haus Schnepfenried.
Nach den ersten Kilometern mussten wir allerdings 2 Gruppenmitglieder abholen lassen, die sich den Fuß verstaucht hatten.

Gemütlichen Schrittes zogen die restlichen dann weiter. So locker wie am ersten Tag lief es sicherlich nicht, wir spürten die Anstrengungen ziemlich im Rücken und in den Beinen. Doch die Gruppe hielt eisern durch und nahm sich gegenseitig auch mal das Gepäck ab. Mittagessen in einer Ferme Auberge, noch mal richtig Kraft tanken, Umgebung genießen und dann für den letzten Teil des Weges noch mal richtig durchstarten.

Als erste Gruppe kamen wir dann gegen 15 Uhr am Naturfreunde Haus an.
Zusammen haben wir es geschafft und alle sind wir der Meinung, es hat sich gelohnt und es hat Spaß gemacht.

High Adventure Gruppe

Eine anspruchsvolle Tour lag vor den Schülern der „High-Adventure-Gruppe“. 17 km mit 1500 Höhenmetern, was einer Wanderleistung von 33 km entspricht, war am ersten Tag zu bewältigen. Bei herrlichem Sonnenschein ging es über romantische Wege mit viel Geröll gleich bergauf. Am Lac de Schiessroth lud dann das Wasser mit 15° C zum Baden ein, was von einigen auch genutzt wurde. Frisch gekühlt wanderten wir weiter. Nach einer langen Vesperpause kam der Höhepunkt des ersten Tages. Der ca. 6 km lange “Sentiers de roche“ oder Felsenweg. Hier war Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. Dies wurde dann mit tollen Ausblicken und einem Kribbeln in der Magengegend belohnt. Wir bewältigten dies in geschlossener Gruppe, in eindrucksvoller Manier! Gegen 16.30 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht. Biwakbau für die Übernachtung stand nun auf dem Programm. Nach dem Abendessen in der Ferme Auberge „Trois four“ bestaunten wir noch den Sternenhimmel ehe sich jeder alleine, mit zum Teil sehr gemischten Gefühlen, zum Schlafen unter freiem Himmel zurückzog.
Der nächste Tag empfing uns zunächst mit Nebel und Frösteltemperaturen. Ca. 30 Km Wegstrecke erwarteten uns. Bei Einigen forderte der erste Tag seinen Tribut. Andere wollten oder konnten sich nicht auf das langsamere Wandertempo einstellen. So trennte sich die Gruppe. Alle kamen aber bei idealem Wanderwetter, müde aber stolz auf ihre Leistung, am Ziel, dem Naturfreundehaus Schnepfenried an!

Nach dem gemeinsamen Abendessen wurde in den verschiedenen Wandergruppen noch über die vergangenen zwei Tage reflektiert und für den Schul -und Internatsalltag Perspektiven entwickelt. Bei Gitarrenklängen unserer „Rockstars Alex und Chris“ verflogen die Stunden. Mit vielen Eindrücken und Erfahrungen kehrten alle Teilnehmer wohlbehalten ins Kurpfalz-Internat zurück!