Goetz von Berlichingen

Das Schauspiel „Götz von Berlichingen“ von Johann Wolfgang von Goethe ist vielen nur deshalb bekannt, weil Götz im Belagerungszustand zu einem Hauptmann des Kaisers sagt: „Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsch lecken.“ In unserer Schülerausgabe stehen für die letzten Worte drei Striche. Wieso? In der Erstausgabe von 1771 standen die drei Worte doch auch. Kann dieser Ausdruck Schülern von heute nicht zugemutet werden? Die Schüler protestieren. Vielleicht will die Ausgabe uns darauf stoßen, dass der Ausspruch 1771 skandalös war. Aber er passt zu dem kämpferischen, etwas derben, stürmischen, emotionalen, trotzigen Götz.

In der Aufführung in Jagsthausen, die zwei 9. Klassen des KPI besuchten, sprach ein stark gegelter Götz die Worte aus. Mit Staubsaugerrohren wurde gekämpft für die Freiheit, die ritterlichen Tugenden und das Fehderecht.

Adelheid, eine Gegenspielerin Götzens, ist im Land wegen ihrer Anmut, aber auch wegen ihrer Raffinesse bekannt . Leider war die Schauspielerin nicht mehr die Jüngste , so dass zunächst kaum einer sie als die Schönste erkannte. Den Charakter der Adelheid stellte sie aber bravourös dar, sodass Benn sie vor ihrem Untergang retten wollte.
Adelheid: „Wer kann mich retten?“

Ben gefühlvoll von der Tribüne: „Ich.“

Unvergesslich bleibt die Idylle und die Ruhe, die der Ort Jagsthausen ausstrahlt. Es ist kein Wunder, dass die Familie von Berlichingen heute noch auf der Burg wohnt. Der Ausflug ist gelungen. Die Lektüre des sprachlich etwas sperrigen Dramas fällt allen nun leichter.