Unsere diesjährige Studienreise der Abiturklasse nach Griechenland hatte zwei Schwerpunkte: die Peloponnes mit ihren beeindruckenden Ausgrabungsstätten und Küstenabschnitten sowie Athen mit der Akropolis und als Höhepunkt der Empfang beim griechischen Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos.

Grüne Bergketten, glasklares Wasser und ein bestechend azurblauer Himmel: Nach der Ankunft begrüßte uns Griechenland von seiner schönsten Seite.

Erste Station auf der Entdeckungsfahrt über die Peloponnes war das antike Heiligtum von Epidauros, dessen Theater den Besucher mit seiner einzigartigen Akustik in Staunen und Schwärmen versetzte. In den schmalen Gassen der ehemaligen Hauptstadt Nafplio konnten wir uns am Abend auch von den kulinarischen Meisterwerken Griechenlands überzeugen.

Die Trümmer von Mykene erwartete uns am nächsten Tag - im Museum zunächst mit verschiedenen Tongefäßen und einer Kopie der berühmten Agamemnonmaske. Eng verknüpft mit den steinernen Zeugen sind auch die tragischen Mythen, die sich um die Könige der Stadt ranken - beispielweise Agamemnon, der zehn Jahre lang Troja belagerte. Inmitten der steinernen Überreste von Tempeln und Mauern kann man meinen, sein Geist flüstere einem ins Ohr. Was für ein Abenteuer!

Der nächste kulturelle Höhepunkt der Fahrt und gleichzeitig die letzte Station auf der Peloponnes fand am dritten Tag statt: der Besuch von Olympia, das dem Göttervater Zeus geweihte Terrain. Dessen ursprünglich beeindruckende Dimensionen lassen sich nur noch erahnen; läuft man jedoch durch den schmalen Gang ins mehrere Tausend Zuschauer fassende Stadion ein, kann man das Echo der antiken Wettkämpfe fast hören.

Und dann Athen! Die Akropolis, die bereits zuvor im Unterricht thematisiert wurde, reckte sich majestätisch in die Höhe.

Bevor wir sie genauer erkundeten, stand das gesellschaftspolitische Highlight der Reise auf dem Terminkalender - der Besuch beim Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos. Im feinen Zwirn bekamen wir zunächst eine Führung durch die Räumlichkeiten des Palastes und wurden schließlich vom Präsidenten persönlich empfangen. In seiner Rede griff der Präsident die Bedeutung der Bildung für die persönliche Entwicklung auf und betonte, wie wichtig der ständige Austausch zwischen Deutschland und Griechenland sei. Die anschließende persönliche Begegnung mit dem Staatsoberhaupt wird allen in besonderer Erinnerung bleiben.

Am Nachmittag erkundeten wir die Gassen der Altstadt Plaka und ließen den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen samt Wunderkerzen und einem Ständchen für unser Geburtstagskind Torge ausklingen.

Der letzte Tag stand im Zeichen des Weitblicks - vom Gipfel der Akropolis im Schatten des Parthenon bis zum Horizont des funkelnden Meeres vor der Küste von Piräus. Trotz der Besuchermassen war eine umfassende Besichtigung des Geländes möglich und es gab sogar Zeit, die hauseigene Parthenonkatze zu streicheln. Am Nachmittag bestand die Möglichkeit, ein letztes Mal im lauen Meer zu schwimmen und den Sand durch die Zehen rieseln zu lassen, bevor es am nächsten Tag mit dem Flieger zurück ins herbstliche Deutschland ging.

Dass Stimmung und Moral fast durchgängig positiv waren, lässt sich zum einen sicher mit den lukullischen Annehmlichkeiten des Landes erklären, zum anderen aber auch mit der Bereitschaft der Schüler, sich auf Neues einzulassen - die Mythen rund um die „alten Steine“ konnten an der einen oder anderen Stelle den Glanz der antiken Hochkultur aufleben lassen und Denkanstöße bis in die heutige Gegenwart geben.

(K. Ritschi, K2)