Chemie-Projekt lud zum Vampirdinner

Die von Felicia Funk aus Herrn Hammerschmitts Chemieklasse 9b meisterhaft gestalteten Plakate verkündeten es schon seit Stunden: Am Mittwoch vor den Pfingstferien sollte das KPI ein außergewöhnliches Event erleben …

Am Abend des 7. Mai herrschte in der Aula des KPI eine gespenstische Stimmung: Dicke Spinnen hingen von der Decke über einer Gruft, hinter deren Grabsteinen – so verrieten es die Inschriften – es schon Jahrhunderte lang spukte, längst nicht alles Leben erstorben war.

Als es stockdunkel geworden war, öffnete sich ein Sarg.

Eine dumpfe Stimme nannte den gespannten Anwesenden den Grund: „HEUTE Abend war es soweit, dass Vampir Manni (dargestellt von Felicias Klassenkamerad Max Mayrhuber) mit seiner Frau Ute (Gesa Kranich aus der Theater AG) ihren 200. Hochzeitstag feiern wollte !“ --- Doch die Chemie stimmte lang nicht mehr zwischen den beiden Lichtscheuen, hatte doch auch Utes Flaschengeist gleich zu Beginn verraten, dass Manni sich allzu oft mit jüngeren Frauen die Zeit vertrieb. Jetzt fand Ute zu allem Unglück auch noch rote Reizwäsche in Mannis Sarg.

Die Chemieschüler der Klassenstufen 12 und 13 (Mirjam Pfeiffer und Teresa Jung sowie Thorsten Saggau, Victor von Schlabrendorff und Carl-Philipp Möll) versuchten mit allen verfügbaren Lichteffekten, Feuer, Rauch und Zaubertricks aus ihrer Wissenschaft mit stets frisch zubereiteten, äußerst außergewöhnlich anmutenden Speisen und Getränken das festliche Vampir-Dinner zu retten und selbst die bösen Geister, die über Utes und Mannis Ehe schwebten, mit eindrucksvollen Farbenspielen zu vertreiben.
Aber erst der schaurige Drache (verkörpert von Henrike Ehrentraut), der diesem Maienabend angepasst im zarten Grün erschien, löste den Konflikt auf seine Weise und schickte mit grellem Magnesiumlicht Manni endgültig ins Jenseits. Ob Mannis bisher im Verlies gefangener Bruder Ewald bei Ute in die Bresche springen konnte, entschied sich wohl erst hinter verschlossenem Sargdeckel.

Als die Vampire das fast unendliche aufquellende Dessert verspeist, sich der letzte Rauch verzogen hatte, feierten die zahlreich erschienenen Zuschauer das Team von Projektleiterin Ellen Hammerschmitt, die es mitten in den Abiturvorbereitungen geschafft hat, aus ihren Chemieschülern eine wunderbar harmonierende Theatergruppe zu formen und Woche für Woche mit ihnen 14 Schauversuche bühnenreif zu verfeinern, mit langem Applaus.

So zeigt dieser Abend allen Anwesenden, dass Chemie nicht nur „kracht und stinkt“, sondern - gekonnt in Szene gesetzt - jung und alt begeistern und unterhalten kann.