Abschlusslauf der Internat-Projektgruppe "Extremhindernislauf"

Herausforderung

Die Laufstrecke führte von Bammental bei Heidelberg nach Sinsheim zur THERMEN & BADEWELT SINSHEIM, welche genau neben der RheinNeckarArena des Bundesligavereins TSG 1899 Hoffenheim liegt. Dafür wurde über einen längeren Zeitraum jeden Dienstagabend bei Wind und Wetter trainiert.
Acht Schüler hatten sich dieser Herausforderung gestellt - fast die ganze Projektgruppe nahm teil.

Das Ziel sollte gleichzeitig auch Belohnung für alle Teilnehmer sein. Die THERMEN & BADEWELT SINSHEIM ist ein Bad der Superlative, welches mit sommerlichen Temperaturen und Südseefeeling gerade in der kalten Jahreszeit Körper und Seele verwöhnt – so der Werbeslogan. Das mit 34°C Wassertemperatur, fruchtigen Cocktails an der Poolbar, farbenprächtigen Orchideen und mehr als 400 echten Südsee-Palmen angereicherte traumhafte Ambiente des SPA Juwel Saunaparadies und Palmenparadies sollte die perfekte Wohlfühl-Atmosphäre nach dem harten Lauf werden.

20 Kilometer waren zu überwinden

Doch die Kilometer waren nicht einfach flach zu laufen, es gab verschiedene natürliche Hindernisse, die auf dieser Stecke zwischen Bammental und Sinsheim bei ca. sieben Grad Außentemperatur absolviert werden sollten.
Die Strecke führte von Bammental über Mauer (Fundstelle des Homo Heidelbergensis) über Meckesheim , Zuzenhausen, wo der Bundesliga Verein TSG 1899 Hoffenheim seine Sportakademie in und um ein neu instandgesetztes Schloss betreibt, das 2008/09 für rund 14 Millionen Euro saniert wurde. Von dort ging es weiter nach Sinsheim, wo unter anderem auch das deutschlandweit bekannte Technikmuseum ansässig ist, welches einen von der naheliegenden Autobahn A6 durch eine thronende ausrangierte Concorde exemplarisch anlacht.

Die verschiedenen Hindernisse, die von allen Läufern überwunden werden mussten, hatten es in sich. Von verschiedenen Betonwänden, einem künstlich angelegten Mountainbike-Parcours, über einen alten Güterbahnhof und verschiedene Wasserläufe bis zu gefluteten Kanalrohren, war alles dabei was das Extrem-Hindernisläufer-Herz begehrt.
Zudem mussten querfeldein verschiedene Felder, Wiesen und Feldwege genommen werden, es ging bergauf und bergab durch überwiegend matschiges Gelände und Gestrüpp.

TSG Hoffenheim 1899 Sportakademie

In Zuzenhausen an der TSG Hoffenheim 1899 Sportakademie angekommen, hatte ein Betreuer des Internats den ersten Servicepunkt für uns aufgebaut. Auch der Internatsleiter war extra gekommen um die Läufer noch einmal zu motivieren. Hier noch einmal besonderen Dank an M. Scholl, der diesen finalen Lauf erst durch seine hervorragende Unterstützung und sein tolles Engagement möglich gemacht hat! Es gab für alle Schüler Wasser, warmen Tee, Bananen und Müsli-Riegel.
Leider gab der erste Läufer nach knapp 10 km auf und blieb beim Betreuungsfahrzeug - trotzdem war es bis hierhin auch eine hervorragende Leistung - letztes Jahr konnte Kurt den Lauf noch finishen. Alle anderen setzten sich nach kurzen 5 Minuten wieder in Bewegung.

Autobahn A6

Von da aus ging es die nächsten 4,5 km hoch und runter und weiter zum Hoffenheimer S-Bahnhof, an dem der nächste Checkpoint angelaufen wurde. Wieder wurden alle Schüler hervorragend versorgt.
Weiter ging es auf einem Weg entlang der Bahnschienen, bis wir diese unterquert hatten und querfeldein über Wiesen und Bachläufe Richtung Auffanglinie Autobahn A6 liefen. Hier knickte Sebastian unglücklich um und humpelte nur noch. Nach erfolgreicher Autobahnunterquerung erwartete uns auch schon wieder Herr Scholl am letzten aufgebauten Checkpoint. Auch Sebastian erreichte humpelnd das Internats-Fahrzeug - doch er wollte weiter, wollte sich kurz vor den Ziel nicht geschlagen geben. Er bekam aus der im Betreuungsfahrzeug mitgeführten Sportlernotfalltasche eine Sprunggelenksbandage – diese passte glücklicherweise wie angegossen und es konnte für ihn weiter gehen! Obwohl wir jetzt schon in Sinsheim angekommen waren, warteten immer noch vier Querfeldein-Kilometer auf uns. Alle sieben Läufer wollten es jetzt wissen - nach einem kurzen letzten Schluck warmem Tee, verließen wir gleich wieder den letzten Checkpoint um nicht auszukühlen und Krämpfen keine unnötige Chance zu bieten.

Deutsche Toskana
Es ging  wieder einmal ein langes Stück Berg auf – nicht umsonst nennt man die Gegend die Toskana Deutschlands. Das Bundesligastadion (Rhein-Neckarstadion) konnte man nach der ersten Steigung schon sehen. Es thronte hell beleuchtet neben der Autobahn. Genau 200 Meter daneben, zu diesem Zeitpunkt noch nicht einsehbar, lag unser gemeinsames Ziel. Die THERMEN & BADEWELT SINSHEIM, Europas größtes Vitalbad. Man merkte den Schülern jetzt an, dass sie mit allen Mitteln das Ziel erreichen wollten. Alle waren plötzlich auffällig gut gelaunt, spürten sie doch, dass es nicht mehr lange dauern würde bis sie endlich wieder ins Warme gelangen würden. Die Müdigkeit und Erschöpfung, die noch vor dem letzten CP einigen Läufern ins Gesicht geschrieben war, war auf einmal verschwunden. Wir kamen jetzt dem Stadion immer näher - waren jetzt auch schon knapp drei Stunden lang unterwegs. Es ging noch einmal hoch über eine Kuppe - und dann bergabwärts bis wir eine beleuchtete Straße und einen Kreisel erreichten. An diesem Kreisel lag ein markantes neues Wasser-Rückhaltebecken. Nicht weit entfernt hatte die AVR (Abfallverwertungsgesellschaft des Rhein-Neckar-Kreises) einen im Dunkeln leuchtenden Luxus-Kubus aus Sichtbeton gebaut, der an Gebäude von Mies van der Rohe erinnerte. Dieser war auffällig mit bunten Designer-Stühlen und anderem auffälligen Interieur bestückt. Wir ließen den Bau links neben uns liegen – es waren jetzt keine 400 Meter mehr.
Noch immer war das Bad durch ein anderes großes Gewerbegebäude verdeckt.
Doch endlich sah man die BADEWELT – diese wirkte wie ein großes leuchtendes Schiff mit Segel - sah wirklich von Weitem so aus, ob gewollt oder ungewollt.

Die letzten Meter

Die Freude war bei allen riesig - war es doch für die meisten das Härteste was sie sportlich je geleistet hatten.

Nach genau 02:58:27 Stunden und 20,06 km Laufstrecke, erreichten wir die THERMEN & BADEWELT. Herr Scholl warte schon auf uns und machte Finisher-Bilder von acht überglücklichen Läufern.