Ein bewegender Besuch

In unserer Unterrichtseinheit „Nationalsozialismus und Holocaust“ hatten wir viel über das unglaubliche Greul der Judenverfolgung im Dritten Reich gehört. Als junger Mensch ist man schnell geneigt, sich die Frage zu stellen, was unser Volk in diesen dunklen Jahren angetrieben hat so viele Menschen grausam zu misshandeln und in den Tod zu schicken. Um einen Eindruck von der beklemmenden Atmosphäre der Judenverfolgung zu erhalten, unternahmen wir gemeinsam mit unseren Lehrern Herrn Rauscher (GMK) und Herrn Hartge (Geschichte) eine Reise nach Dachau, um uns dort vor Ort ein Bild über den bedrückenden Alltag und die unvorstellbaren Lebensbedingungen in einem Konzentrationslager zu verschaffen. Schon auf der Hinfahrt hatten wir gemischte Gefühle, welche Bilder uns vor Ort erwarten würden. Trotzdem versuchten wir diese Gefühle auf der langen Busfahrt zu verdrängen.

Als wir an der Gedenkstätte ankamen, wurden wir von einer kompetenten Besucherführerin in Empfang genommen. Sie gab uns in den folgenden vier Stunden umfangreiche Informationen über den Aufbau des Lagers, das Leben und Sterben im Lager, sowie die Befreiung schließlich durch die amerikanischen Soldaten. Besonders beeindruckend waren die Tagebuchberichte eines Lagerinsassen, die zu den jeweiligen Stationen vorgelesen wurden. Am Ende der Besichtigung hatten wir alle noch einmal Gelegenheit, unsere Gedanken zu reflektieren. Wir konnten Fragen stellen und erklären, was uns besonders bewegt hat.

Mit den Köpfen voller Eindrücke und einem mulmigen Gefühl im Bauch traten wir die Rückreise an. Auch wenn der Holocaust mittlerweile 70 Jahre zurück liegt, hat uns dieser Besuch deutlich gemacht wie wichtig es ist, das Gewesene niemals zu vergessen, damit es sich nie wiederholen kann.