Gespannt auf die Frage, wie ein Roman wie Hesses „Der Steppenwolf“ auf eine Theaterbühne gebracht werde, brach die gesamte K1 am vergangenen Montag, den 28.01.2019 zum Nationaltheater Mannheim auf.

Es dauerte nicht lange, da wurde klar: Die gespielte Handlung wurde vor allem „ein Diskurs nach innen“. Die Einsicht in Harry Hallers Gehirn, welches als Bühnenbild omnipräsent war, wurde durch vier Schauspieler verkörpert. Als Harry oder Facetten seiner Persönlichkeit bewegten sie sich in, auf und vor dessen Gehirn. Mit opulentem Klangdesign und visuellen Effekten, mit Anleihen des epischen Theaters und einer Ironisierung der Stellung des Werks als Abiturthemas wurde eine fragmentarische Seelenschau präsentiert, welche das Werk interpretierte, statt nur zeigte. Dass dies ungewohnt, aber auch reizvoll für die Schüler war, zeigten Kommentare von „krass im positiven Sinne“ bis „übertrieben und schwer nachzuvollziehen“.

Als Gesprächsanlass für eine Vertiefung des Werks im Unterricht warf die Inszenierung jedoch genug Fragen und Diskussionsbedarf auf.

(Bild: László Branko Breiding, Patrick Schnicke, Boris Koneczny (v.l.n.r.) sowie Samuel Koch (Mitte) // Copyright: Christian Kleiner)