Lebte es sich in einem Römerkastell am Limes gut? Wie kleideten sich römische Bürger und Soldaten? Wie lange kann man einen römischen Schild halten? Sind Speerwerfen und Bogenschießen wirklich so schwer? Und: Wie funktioniert eine Schildkrötenformation?

All diese Fragen wurden uns anschaulich und praktisch auf unserer alljährlichen Exkursion mit den Lateinern und Lateinerinnen der Klassen 7 - K1 beantwortet. Nachdem wir in den letzten Jahren in Trier und Mainz waren, ging es in diesem Jahr zur Saalburg bei Bad Homburg, einem Grenzkastell am obergermanisch-rätischen Limes. (Teilweise falsch) rekonstruiert wurde es vom Archäologen Louis Jacobi im Auftrag des an Ausgrabungen fast schon fanatisch interessierten Kaiser Willhelm II. von 1897 bis 1907.

Bei dieser Exkursion stand nun das Thema „Ad arma!“ (Zu den Waffen!) im Fokus. Nach einer Wanderung um das Kastell und der Besichtigung der archäologischen Stätten begannen wir recht zügig mit dem Waffentraining. Am Vormittag übten wir zunächst Speerwerfen und Bogenschießen. In einer Reihe zu stehen, auf Kommandos zu hören, nicht mehr als drei Schritte zu machen und dann noch eine römische Hasta (Lanze) zu werfen, ist gar nicht so leicht wie wir feststellen mussten.

Bei der Wildschweinjagd (kein echtes!) hatte sich bereits das Können unserer Rekruten und Rekrutinnen verbessert. Beim Bogenschießen mit dem Kompositbogen zeigte dann so mancher, dass ein richtiger Odysseus/eine richtige Amazone in ihm/ihr steckt.

Schon etwas müde machten wir uns schließlich in die römische Taverne auf, um ganz unrömisch Schnitzel mit Pommes auf schönen Holzbänken in der Mittagssonne zu genießen. Nachdem wir uns noch ein Eis gegönnt hatten, begann der zweite Teil  mit einer Modenschau. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren durch Anziehen von Requisiten die Geschichte am lebendigen Leib: Von der Matronenrobe über die Senatorentunika bis hin zum Kettenhemd war alles Wichtige vorhanden und wurde von unseren Schülerinnen und Schülern vorgeführt.

Nach einer weiteren Führung durch das Kastell traten unsere Rekruten und Rekrutinnen dann zur Formationsübung an. Mit jeweils einem Schild ausgestattet mussten sie – immer drohte der Vitis (Offiziersstock) – die Testudo (Schildkrötenformation) bilden, wie man sie aus Filmen kennt. Ganz schön schwer so ein Schild! Und noch schwerer mit diesem gebückt in Formation zu marschieren!

Erschöpft vom Üben und Exerzieren, aber glücklich durch ganz zeitgemäßes Essen eines auf dem Heimweg gelegenen Fastfoodrestaurants, fuhren wir mit dem Bus schließlich wieder gen Bammental.

(Tobias Schlichter und Verena Vomberg)