Am Dienstag den 22.01.2019 ging der vierstündige Geografie-Kurs des Kurpfalz Internats zusammen mit dem Geologie-Kurs auf eine Exkursion nach Buchen in Begleitung von Frau Bauer und Frau Schütz. Das Gymnasium Buchen ist eine Stützpunktschule für das Fach Geografie und bietet daher solche Aktionstage an.

Zunächst bekamen wir im Besucherzentrum der „Eberstadter Tropfsteinhöhle“ eine Einführung über die relevanten Naturräumlichen Einheiten, insbesondere das Bauland oder den Odenwald, mit ihren charakteristischen Gesteinen, Merkmalen und Abgrenzungskriterien. Dabei stand die Entstehung dieser Landschaften im Rahmen der erdgeschichtlichen geologischen Prozesse, auch im Zusammenhang mit der Bildung des Oberrheingrabens und der dadurch entstandenen Schichtstufenlandschaft, im Mittelpunkt.

Im Anschluss führte uns eine Geographie-Lehrerin des Gymnasiums Buchen durch die Tropfsteinhöhle und führte uns in die Besonderheiten der Entstehung und der Entwicklung in Altersstadien einer bestehenden Höhle ein. Dabei wurden die unterschiedlichen morphologischen Erscheinungen durch Korrosionsvorgänge einerseits und Sinterbildung andererseits im Detail besprochen.

Anschließend besuchten wir den direkt neben der Höhle liegenden imposanten Steinbruch, in dem zurzeit noch Muschelkalk für die Bauindustrie abgebaut wird.

Wir erörterten dabei auch die Nutzungskonflikte, die durch den Gesteinsabbau und den Transport der Muschelkalkgesteine aufgrund der unterschiedlichen Ansprüche in Bezug auf die Erhaltung der Natur einerseits und den wirtschaftlichen und sozialen Zielen für die dort lebenden Menschen bzw. Unternehmen andererseits entstehen.

Nach unserem gemeinsamen Mittagessen fuhren wir zu einem höher gelegenen Feld, um den Übergang von Muschelkalk zu Bundsandstein als Geländeversprung mit den selten vorkommenden Röttonen sehen zu können. Die Röttone sind besonders wertvoll für die Herstellung von Ziegeln.

Bei dieser Gelegenheit wurde uns noch einmal sehr anschaulich anhand eines Modells die Entstehung des Schichtstufenlandes erklärt.

Auf der Fahrt zur nächsten Station, dem Dolinenlehrpfad "Am Rehgrund",  konnten wir einige Trockentäler im Gelände erkennen.

Der Dolinenlehrpfad ist in einem Wäldchen gelegen, sodass hier durch das dichte Wurzelwerk die Voraussetzungen dafür gegeben sind, dass die entstandenen Dolinen nicht direkt wieder durch erodiertes und in der Hohlform akkumuliertes Material zugeschüttet werden. Wir wiederholten anhand von vorbereiten Laminaten die unterschiedlichen modellhaften Formen von Dolinen sowie deren Entstehung.

Anschließend erhielten wir die Aufgabe, den Dolinenlehrpfad abzulaufen und die dort zahlreich vorhandenen Dolinen mit Hilfe eines GPS-Gerätes und einer Karte zu kartieren. Auch haben wir noch eine besonders große Doline vermessen und deren enormes Volumen berechnet.

Die spezielle hydrologische Situation im Karst war ebenso Thema wie die Unterscheidung von ober- und unterirdischer Wasserscheide.

Zum Abschluss besuchten wir noch die Karstquelle der Morre, deren Wasser mitten im Ort aus den unterirdischen Höhlen an die Oberfläche tritt.

(Gregor Grunert und Frau Schütz)