Vom 17. bis 24. März 2018 fuhren die Spanischklassen K0 und K1 zusammen mit ihren Lehrerinnen nach Conil de la Frontera in Andalusien.

Ziel der Reise war die Teilnahme an einem Sprachkurs an der Academia Atlántica und die Alltagssprache bei Gastfamilien intensiv zu üben. Während der Abiturvorbereitung in der Kursstufe wird manchmal vergessen, dass eine Fremdsprache vor allem gelernt wird, um mit Menschen anderer Länder zu kommunizieren.

Natürlich wollten wir auch dem feuchten und kalten Deutschland entfliehen, um Sonne und Strand in Spanien zu genießen… Gleich am ersten Tag durften wir uns schmerzlich vom Klischee „in Spanien scheint immer die Sonne“ verabschieden. An diesem Tag erlebten die Schüler, dass es in Andalusien sehr kalt sein kann, dass die Wohnungen über keine Heizung verfügen und dass manche sogar drinnen feucht werden können. Aber sie lernten auch, dass die Wärme der Menschen dort alles wieder gutmachen kann. Die Gasteltern haben sich an diesem Abend liebevoll um die „pitschnassen“ Schüler und deren Kleidung gekümmert. 

Am nächsten Tag fuhren wir nach Sevilla, in die prächtige Hauptstadt Andalusiens. Dort schien sogar die Sonne etwas durch, was unsere Laune deutlich verbesserte. Wir haben eine sehr ausführliche Stadtführung gemacht und Emilio, unserer Stadtführer, hat uns in verständlicher spanischer Sprache viele interessante Aspekte der Kultur und der Geschichte der Stadt erzählt. Zurück in Conil und nach einer „Tapas-Bar Tour“, welche die Begeisterung der meisten unserer Schüler nicht erwecken konnte, endete unser Abend im lokalen Burger King.

Am nächsten Tag begann die Schule um 9:30 Uhr. Wir waren alle der Meinung, dass dies eine tolle Uhrzeit ist, um in die Schule zu gehen. Ausgeschlafen, neugierig, aber auch ein bisschen aufgeregt, wurden die Schüler in die verschiedenen Stufen eingeteilt. Der Unterricht erwies sich als sehr lustig und die Schüler gingen voller Begeisterung nach Hause. Dort wartete auf sie, wie sonst auch jeden Tag während der Woche, ein üppiges Mittagessen mit der Gastfamilie.

Cádiz war ein anderes Highlight unserer Reise. Dort haben wir auch eine Stadtführung gemacht, den Hafen und die Kathedrale besichtigt und in den tollen kleinen, typischen Läden geshoppt. Sehr beeindruckend war der Besuch des Tavira-Turms, einem der 129 Türme der Stadt. Von dort aus konnte man eine tolle Aussicht auf Cádiz genießen. Außerdem lernten wir die erste Camera Obscura kennen, die in Spanien installiert wurde.

Die Camera Obscura projiziert Bilder auf eine weiße Leinwand, die alle Ereignisse widerspiegelt, die sich im gleichen Moment in der Stadt abspielen.

Das Wetter wurde leider auch an diesem Tag nicht besser. Unsere Erwartungen wurden immer bescheidener  und am Ende wünschten wir uns nicht einmal mehr Strandwetter, sondern einfach nur einen regenfreien Tag.

Und so hat der Donnerstag unsere Wünsche erfüllt.

Es war ein wunderschöner, sonniger, trockener, windstiller Tag, an dem wir mehrere Stunden Sport am Strand machen konnten. Wettlauf, Weitsprung, Weitwurf … Wir haben viel gelacht, vor allem die Schüler, da sie ihre zwei Lehrerinnen in allen Kategorien eindeutig überholt haben.

Die Stadt Conil zeigte sich an diesem Tag von ihrer besten Seite und wurde ihrem Namenszusatz „Ciudad de la Luz“, „Costa de la Luz“ gerecht. Das wundervolle Licht durchflutete die Stadt und die weißen Häuser bildeten mit ihren klaren Kanten gegen den tiefblauen Himmel und den gelben Sand einen schönen Kontrast.

So neigte sich unsere Reise langsam dem Ende zu und am Abschiedsabend haben wir in einer Bar das Fußballspiel Spanien-Deutschland angeschaut. Glücklicherweise durfte sich  jedes Land einmal über ein Tor freuen. Am Samstag lag dann eine spannende, aber auch anstrengende Woche hinter uns.

Wir hoffen, dass die Schüler von dieser Reise viel mitnehmen konnten, vor allem die interkulturellen Kompetenzen betreffend. Vieles ist in Spanien anders als in Deutschland: das Essen, das Miteinander, die Begrüßungssitten, die Erwartungen an das Verhalten anderer, der Umgang mit der Zeit, die verbale und non-verbale Kommunikation. Diesen Unterschieden offen und frei von Vorurteilen zu begegnen, ist das wahre Ziel jeder Sprachreise …

Am Samstag, als wir Conil „Tschüss sagen“ mussten, haben sich die Schüler von ihren Gastfamilien wie in Spanien üblich mit zwei Küssen verabschiedet.

(Graciela Ecker/ Maren Böttcher)