Eine Koryphäe der Informatik, einer, dem auf seinem Gebiet kaum jemand das Wasser reichen kann – so einen Menschen hat man nicht häufig zu Gast. Daher war es für die Gymnasiasten der Kursstufe des Kurpfalz-Internats ein denkwürdiger Vortrag, den der griechisch-französische Informatiker Prof. Dr. Joseph Sifakis am Morgen des 25. September hielt. Zurzeit ist er Gast des Heidelberg Laureate Forums, das den Schulbesuch ermöglicht hat.

Der 72jährige Informatiker Joseph Sifakis wurde 2007 mit dem Turing-Award ausgezeichnet, der begehrtesten Auszeichnung in der Welt der Informatik überhaupt. Er studierte in Athen Elektrotechnik, machte danach an der Universität Grenoble in Frankreich seinen Doktor in Informatik und ist seitdem an dem von ihm dort mitgegründeten Institut Professor. Eines seiner wichtigsten Themen ist die Modellprüfung, d.h. die automatische Überprüfung von Computerprogrammen.

Prof. Safakis forschte nicht nur an der Universität an Verfahren zur Modellprüfung, sondern arbeitete auch mit Unternehmen wie z. B. „Airbus“ und „France Telecom“ zusammen, um seine Methoden praxistauglich zu machen. In seiner beeindruckenden Laufbahn gründete er auch selbst mehrere Unternehmen. Er engagierte sich außerdem für viele staatliche Institutionen in Frankreich und Griechenland.

Der Professor berichtete in seinem Vortrag mit dem Thema „ICT-Revolution“ nicht über abstrakte Theorien, sondern gab einen gut verständlichen Überblick über die einschneidenden Entwicklungen der letzten Jahrzehnte in der Informatik. Bei seinem Ausblick in die Zukunft erklärte er das Potential des „Internets der Dinge“ und die Neuerungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz, wobei er die natürliche Intelligenz des Menschen weiterhin für überlegen hält. Prof. Sifakis nahm sich viel Zeit, um die interessierten Fragen zahlreicher Schüler zu beantworten. „Leider ist der Vortrag zu Ende. Ich hätte gerne noch mehr Details über die aktuelle Forschung des Professors erfahren“, bemerkte Fabian Dekkers, Abiturient des Kurpfalz-Internats.