Im Musikunterricht des Kurpfalz Internats üben sich die Schülerinnen und Schüler darin Musikwerke zu analysieren, zu interpretieren und als Höhepunkt des Prozesses eigene Musikstücke zu komponieren. Dazu benutzen sie unter anderem das Programm Garage Band. Unterstützt werden sie dabei tatkräftig von der Musiklehrerin des Kurpfalz Internats, Frau Dr. Lenz, die auch den Chor des Kurpfalz Internats leitet.

Besonders schön sind die Komposition eines Sonatenhauptsatzes von Anna Zaksek und Leon Adis´ Interpretation der „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz.

Interpretation von Leon Raphael Adis:

„Sie saß am Steg. Der Vollmond reflektierte auf der spiegelnden Oberfläche des Sees. Ihre Tränen tropften in das ruhige Gewässer. Kleine Ringe aus Wellen entstanden und verschwanden wieder. Sie lächelte, dann sprang sie.

Sie fiel. Immer tiefer. Immer weiter in die unendliche Schwärze hinein. Nichts. Sie wartete. Sie wartete auf das Licht. Aber es kam kein Licht. Ihr Körper, erfasst von der Strömung, trieb entlang des Flusses. Vorbei an Blumenfeldern. Rehe tranken vom Fluss. Vögel zwitscherten.

Sie wachte auf. Lag an einem Strand. Sie konnte die Schönheit nicht erkennen, denn es gab kein Licht. Nur Schwärze. So lief sie los. Vorbei an traumhaften Wäldern und grünen Auen. So gelangte sie in eine Stadt. Die Stadt war grau, die Leute wirkten wie Tod. Kalte Mimik von kalten Seelen. Sie lief vorbei an einer Gasse, gefüllt mit Drogen, Mord und Vergewaltigung. Hier gab es auch kein Licht. Sie ging einen Fluss entlang, der durch die Stadt fließt. Nach einer Weile entdeckte sie auf der anderen Seite einen jungen Mann.

Er wirkte von der Welt verlassen, nein, dieser Welt leid. Genug von grau. Als er sie bemerkte, lächelte er sie an. Sie lächelte. Was war das? Ein Funke? Sie sah nach vorne. In der Ferne war eine Brücke zu sehen. Sie sahen sich an. Dann rannten sie los. Pure Freude ergriff sie. Sie rannte so schnell sie konnte.

Sie trafen sich auf der Mitte der Brücke. Er hielt ihre Hände. Ganz fest. Ganz nah. Die Zeit schien still geblieben zu sein. Sie spazierten eine kurze Ewigkeit entlang des Flusses. Hand in Hand. Gingen vorbei an Straßen und Wohnblocks.

Als sie an der Gasse vorbei liefen, fielen Schüsse. Sie brach zusammen. Er hielt sie in seinen Armen. Seine Tränen vermischten sich mit der ihren und mit dem Blut. Salz und Eisen war das einzige was sie schmeckte.

„Mir ist nicht kalt. Es ist nicht dunkel. Dein Feuer brennt so hell in mir. Du hast mir gezeigt, dass es einen Himmel gibt.“ Sie schloss ihre Augen. Lächelte. „Oh ein Licht. Du lächelst?“ Ja. Du bist so schön, wenn du glücklich lächelst.“

Aus.“

(Picture by Alexey Ruban)