Nur einen einzigen Vortrag hält der Informatiker und Nevanlinna-Preisträger Prof. Dr. Constantinos Daskalakis an einer deutschen Schule, bevor es für ihn wieder zurück an das MIT nach Boston geht. „Wir freuen uns, einen bedeutenden Vertreter einer neuen Wissenschaftsgeneration bei uns im Haus begrüßen zu dürfen“, sagt Christine Bauer, Schulleiterin des Kurpfalz Internats. „Es ist uns eine große Ehre, dass er gerade das Kurpfalz Internat für seinen Vortrag ausgewählt hat.“
Daskalakis studierte Elektrotechnik und Informatik in seinem Heimatland Griechenland, promovierte in Berkeley in Kalifornien und wurde mit nur 34 Jahren als Professor an das MIT in Boston berufen. Daskalakis‘ Spezialgebiete sind die Komplexitätstheorie im Schnittfeld mit den Wirtschaftswissenschaften, die Spieltheorie, Stochastik und das Maschinenlernen. Hier beschäftigt er sich hauptsächlich mit künstlicher Intelligenz und der Frage, ob Maschinen selbstständig Neues erlernen können. Für seine Forschungen wurde er dieses Jahr mit dem Rolf-Nevanlinna-Preis ausgezeichnet, der alle vier Jahre beim Internationalen Mathematikerkongress (ICM) für herausragende Beiträge im mathematischen Bereich der Informatik verliehen wird. Eine Besonderheit des Preises ist, dass der Preisträger vor dem 1. Januar des Kongressjahres, in dem der Preis vergeben wird, noch keine 40 Jahre alt sein darf. Zurzeit ist er Gast des Heidelberg Laureate Forums, das den Schulbesuch ermöglicht hat.
Im Kurpfalz Internat wurde Daskalakis von der Trägerfamilie sowie der Schul- und Internatsleitung empfangen, bevor er seinen Vortrag vor den Oberstufenschülern, Eltern, Lehrern und politischen Vertretern aus der Region hielt. Anschließend nahm sich Daskalakis viel Zeit, um die zahlreichen Fragen interessierter Schüler zu beantworten. „Es war wirklich spannend. Er hat ein Thema, über das ich vorher kaum etwas wusste, greifbar gemacht“, sagte Carolin Kalkmann, Abiturientin des Kurpfalz Internats.
Zeichnung: Cedric Gregor (Schüler der 11. Klasse)