Kurpfalz News
Eine Reise in die Stadt der Lichter
Kurpfalz-Internat unterwegs: K1 in Paris
Vom ersten Moment an, als wir mit dem ICE über die französische Grenze fuhren, lag ein gewisses savoir-vivre in der Luft. Unsere Klassenfahrt nach Paris, der ville de l’amour und ville lumière, war mehr als nur ein Schulausflug – sie wurde zu einer kulturellen Entdeckungsreise, voller Geschichte, Kunst, Architektur, Musik und natürlich französischem Essen.
Ankunft und erster Eindruck – Bonjour, Paris!
Unsere Unterkunft, das charmante und stilvolle Designer-Hostel Generator, lag zentral im lebendigen 10. Arrondissement von Paris. Bereits am ersten Abend erkundeten wir die Umgebung. Am Nachmittag stand schon der erste Höhepunkt auf dem attraktiven Programm: Natürlich durfte ein Besuch im weltberühmten Louvre nicht fehlen. Bereits der Anblick der gläsernen Pyramide am Eingang war beeindruckend. Im Inneren erkundeten wir die unzähligen Ausstellungen – von der „Mona Lisa“ (La Joconde) bis zur griechischen Statue der Venus von Milo. Obwohl es recht voll war, herrschte eine fast ehrfürchtige Stimmung. Das Abendessen lockte mit typischer französischer Küche im „La Fourmi Ailée“.
Ein Tagesausflug führte uns am nächsten Morgen zum Schloss Versailles, dem barocken Meisterwerk von Ludwig XIV. Die schiere Größe des Spiegelsaals (Galerie des Glaces), die prunkvollen Gärten und die unzähligen Brunnen ließen uns staunen. Hier wurde Geschichte geschrieben, und beim Schlendern durch die prunkvollen Räume konnte man förmlich die Hofdamen und Adligen in ihren Perücken und Reifröcken vor sich sehen. Den frühen Abend verbrachten wir mit einer musikalischen Führung der besonderen Art: Die Lieder von Édith Piaf und Dalida begleiteten unseren Spaziergang vom Place Pigalle hinauf zur Basilique du Sacré-Cœur, die hoch oben auf dem Hügel Butte Montmartre thront. Der Blick über Paris im goldenen Licht der untergehenden Sonne war atemberaubend. Einige Mitschüler versuchten sich sogar auf Französisch mit den Verkäufern auf dem Platz vor der Basilika: „Combien ça coûte?“ – „Wie viel kostet das?“ wurde zu einem beliebten Satz („5 Eiffelturm-Schlüsselanhänger für einen Euro!“). Wir ließen uns gerne vom Flair dieses Stadtteils mitnehmen, der einst das Zuhause von Künstlern wie Picasso und Dalí war. Kleine Cafés, Kunststände, Straßenmusiker (Charlie gab uns eine exklusive „sérénade“!) – es war, als wäre man in eine Postkarte eingetaucht.
Am nächsten Vormittag war das etwas kleinere, aber nicht weniger eindrucksvolle Musée Rodin einen Besuch wert. Die kompetente Führung durch eine Kunst-Professorin, die ursprünglich aus Hamburg kam und seit 40 Jahren in Paris lehrt, brachte uns die berühmten Skulpturen näher („Der Kuss“). Der Skulpturengarten mit „Der Denker“ (Le Penseur) lud zum Verweilen ein und so mancher Mitschüler versuchte, die berühmte Pose nachzumachen. Eine der schönsten Arten, Paris zu entdecken, ist zweifellos vom Wasser aus. Unsere stimmungsvolle Bootsfahrt am Nachmittag auf der Seine führte uns durch ein System von Schleusen und vom Wasser aus konnten wir viele Sehenswürdigkeiten aus einer neuen Perspektive betrachten – Notre-Dame, der Louvre, das Musée d’Orsay. Die Fahrt war begleitet von französischer Musik, die die romantische Stimmung perfekt unterstrich. Der Abend stand für die freie Erkundung der Stadt zur Verfügung und in der Nacht zog es viele von uns und zahlreiche Menschen zum farbig erleuchteten Eiffelturm (La Tour Eiffel). Der Anblick, wenn der Turm funkelt, war schlicht magisch.
Am darauffolgenden Tag stand das Musée d’Orsay auf dem Programm – ein ehemaliger Bahnhof, der heute einige der schönsten Werke der Impressionisten beherbergt. Besonders Werke von Monet, Degas, Renoir und Van Gogh faszinierten uns. Viele waren überrascht, wie sehr sie die Atmosphäre und Farbgebung dieser Bilder berührten – der Kunstunterricht wird lebendig!
Das genaue Gegenteil erlebten wir bei den Katakomben von Paris – einem unterirdischen Labyrinth aus Gängen, gefüllt mit den Gebeinen von Millionen Menschen. Der Eintritt erfolgt über eine unscheinbare Tür, doch kaum hat man die steile Wendel-Treppe überwunden, befindet man sich in einer völlig anderen Welt. Die Stimmung war ruhig, fast meditativ – ein Ort, der zum Nachdenken anregt: Carpe Diem, Vanitas und Memento Mori!
Unser bewährtes und zuverlässig pünktliches Transportmittel war natürlich an allen Tagen die Métro, die wir bald im Schlaf beherrschten („Sortie“ bedeutet übrigens „Ausgang“).
Natürlich kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. Bereits beim Frühstück lernten wir, dass ein echtes französisches Croissant oder ein Crêpe eine ganz andere Liga sind als alles, was wir aus deutschen Bäckereien kennen. Wir probierten uns durch Quiche Lorraine oder süße Macarons in allen Farben und Geschmacksrichtungen: Pistazie, Zitrone, Himbeere – ein Traum!
Trotz aller französischen Genüsse durfte auch das Fast Food nicht fehlen. So endete ein Abend in einem Restaurant, das französische und amerikanische Küche kreativ verband. Le Burger Parisien mit Camembert und karamellisierten Zwiebeln war ein voller Erfolg.
Besonders begeistert waren wir am Abend vor der Abreise vom Besuch eines Livekonzerts im Le Hasard Ludique, ein Club neben einer zum Restaurant umfunktionierten Eisenbahnstrecke. Dort traten französische Bands auf, die stilistisch zwischen Indie-Jazz, Elektro-Rock und Chanson pendelten. Auch wenn viele von uns den Text nicht vollständig verstanden, sprang der Funke über. „La musique, c’est universelle!“ – Musik ist einfach universell.
Unser Fazit – Une semaine inoubliable
Unsere Woche in Paris war unvergesslich. Die Stadt ist nicht nur eine Ansammlung von Sehenswürdigkeiten, sondern ein Lebensgefühl. Ob beim Blick über Paris von Sacré-Cœur, beim Staunen im Louvre, beim Naschen von Macarons oder beim Tanzen zu französischer Popmusik – wir haben Paris mit allen Sinnen erlebt.
Wir haben gelernt, wie vielfältig Kultur sein kann, wie spannend Geschichte ist, wenn sie lebendig wird, und wie wichtig es ist, offen für neue Eindrücke zu sein – selbst dann, wenn man sich im Hostel nicht immer wohlfühlt oder sich mit einem „Je ne parle pas français“ aus einer peinlichen Situation retten muss.
Diese Klassenfahrt hat uns nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch den Klassenzusammenhalt gestärkt – merci, Paris!
(Bericht erstellt von D. Blum, Lehrer)
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