Kurpfalz News
Exkursion ins Kino nach Mannheim
Ende Mai unternahm die Klasse 9 des Kurpfalz-Internats eine Exkursion nach Mannheim. Dort nahm sie an einem Kinoereignis teil, das anlässlich des 80. Jahrestages zum Ende des Zweiten Weltkriegs stattfand. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, den Dokumentarfilm „Schwarzer Zucker, Rotes Blut“ von Luigi Toscano zu sehen, einem Mannheimer Fotograf und Filmemacher.
Toscano begibt sich in seiner Arbeit auf eine eindrucksvolle Suche nach Überlebenden der nationalsozialistischen Verbrechen, um deren Geschichten zu dokumentieren und sie für eine breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das Hauptziel der Veranstaltung war es, das Bewusstsein für die Geschichte und die Verbrechen des Nationalsozialismus zu schärfen und das Thema „Gegen das Vergessen“ in den Mittelpunkt zu stellen. Der bewegende Film handelt von der Ukrainerin Anna Strishkowa, die als Kleinkind Auschwitz überlebte. Sie wurde nach der Befreiung des Konzentrationslagers adoptiert, hat kaum Erinnerungen an ihr Leben vor Auschwitz und lebt mit der Ungewissheit über ihre Vergangenheit.
Luigi Toscano nimmt sich der Herausforderung an, Annas Lebensgeschichte zu rekonstruieren und ihre Familie zu finden. Dabei sieht er sich jedoch immer wieder mit verschiedenen Schwierigkeiten konfrontiert, da zahlreiche Dokumente aus dieser Zeit vernichtet wurden. Besonders kompliziert gestaltet sich die Suche nach der Wahrheit über die in Auschwitz tätowierte Nummer auf Annas Arm, die nur in einem sowjetischen Propagandafilm zu sehen ist. Diese Zahl stellt den einzigen Anhaltspunkt dar, doch wurde ihr die Nummer schon als Kind aus dem Arm entfernt. Darüber hinaus wird die Erforschung ihrer Geschichte durch den aktuellen Krieg in der Ukraine erschwert, der immer wieder im Film thematisiert wird.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 waren von der Geschichte der Zeitzeugin Anna beeindruckt. Viele der Jugendlichen äußerten, dass sie die Bedeutung solcher Dokumentationen „Gegen das Vergessen“ als wichtig erachten. Angesichts der Tatsache, dass viele Zeitzeuginnen und Zeitzeugen bereits verstorben sind, wurde die Dringlichkeit, das Wissen, um die Vergangenheit zu bewahren, besonders deutlich. Insgesamt stellte die Exkursion nach Mannheim eine Anregung für die heutige Generation dar, das Erinnern an die Verbrechen des Nationalsozialismus fortzuführen. Diese Erfahrung verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Geschichte der Überlebenden zu hören und weiterzugeben.
Kontakt aufnehmen oder Prospekt anfordern
Sie wollen mehr erfahren? Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf oder fordern unser kostenloses Prospekt an.